Die Abtötung des Willens ist eine zentrale Praxis in der katholischen Spiritualität. Sie bedeutet nicht einfach nur Verzicht oder Leiden, sondern ist ein tiefgehender Weg, unsere eigenen Wünsche mit dem Willen Gottes in Einklang zu bringen. Wenn wir unsere eigenen Wünsche aufgeben, schaffen wir Raum für göttliches Wachstum in unserem Leben. Aber wie wenden wir dieses Konzept im Alltag an? Was können wir von den großen Heiligen lernen, die diese Praxis so radikal gelebt haben? Lassen Sie uns das entdecken.
Was ist die Mortifikation des Willens?
Die Abtötung des Willens ist im Wesentlichen der Akt, unsere eigenen Wünsche und Willen zugunsten des göttlichen Willens aufzugeben. Es geht dabei nicht nur um Verzicht oder Leiden, sondern darum, Gott die Möglichkeit zu geben, in unserem Leben zu wirken. Wenn wir uns von egoistischen Wünschen befreien, können wir wahre geistliche Freiheit erfahren – eine Freiheit, die uns näher zu Gott bringt.
Die Idee ist einfach, aber tiefgehend: Wenn wir unseren Willen dem göttlichen Willen unterordnen, befreien wir uns von den Fesseln des Egoismus und den Versuchungen der Welt. Diese Praxis hilft uns, unsere Wünsche zu reinigen und uns auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist: die Vereinigung mit Gott und die Erfüllung Seines Planes für uns.
Heiliger Augustinus: Der Kampf gegen weltliche Wünsche
Heiliger Augustinus ist ein klassisches Beispiel für jemanden, der intensiv gegen egoistische Wünsche kämpfte. Bevor er sich bekehrte, lebte er ein Leben voller Vergnügungen und weltlicher Begierden. Doch als er den christlichen Glauben annahm, erkannte er, dass wahre Ruhe nicht aus der Befriedigung weltlicher Wünsche kommt, sondern aus deren Verzicht.
In seinen Bekenntnissen beschreibt Augustinus, wie sich sein Leben veränderte, als er schließlich seinen Willen Gott übergab. Er kämpfte ständig mit seinen Begierden, doch er verstand, dass wahre Freiheit nicht in der Erfüllung unserer Wünsche liegt, sondern in der Hingabe an den göttlichen Willen. Diese innere Umwandlung war für ihn der Schlüssel zu einem erfüllten und bedeutungsvollen Leben.
Heilige Teresa von Ávila: Der Weg zur tiefen Vereinigung mit Gott
Heilige Teresa von Ávila, eine der größten Mystikerinnen der Kirche, lebte die Abtötung des Willens ebenfalls auf radikale Weise. Um eine tiefere Verbindung zu Gott zu erfahren, wusste sie, dass sie sich vollständig dem göttlichen Willen hingeben musste, was die Verleugnung ihrer eigenen Wünsche und Begierden bedeutete. Teresa sah die Mortifikation nicht als Leiden, sondern als einen Weg der inneren Reinigung.
In ihren Schriften betont Teresa, wie der Verzicht auf weltliche Wünsche uns von Ablenkungen befreit und uns hilft, uns mehr auf Gott zu konzentrieren. Für sie war Mortifikation eine Praxis der geistigen Befreiung, ein Weg, den Egoismus abzulegen und sich der Heiligkeit zu nähern.
Franz von Assisi: Radikale Armut und Verzicht
Franz von Assisi ist das vielleicht radikalste Beispiel für die Abtötung des Willens. Er verzichtete auf all seinen Besitz, seinen Wohlstand und selbst auf seine Familie, um in völliger Armut und Einfachheit zu leben, ganz im Dienst Gottes und der Mitmenschen. Sein Leben war ein klarer Ausdruck der Tatsache, dass Mortifikation nicht nur eine Praxis des Verzichts ist, sondern eine Form der radikalen Hingabe an den göttlichen Willen.
Franz von Assisi glaubte, dass wahre geistliche Freiheit nur durch die Verleugnung von allem erreicht werden kann, was die Welt zu bieten hat. Sein Leben der Einfachheit, Demut und des Dienstes ist ein Beispiel dafür, wie die Abtötung des Willens uns zu einem tieferen Leben mit Gott führen kann.
Heilige Thérèse vom Kind Jesus: Der kleine Weg
Heilige Thérèse vom Kind Jesus, auch bekannt als Thérèse von Lisieux, lehrte die Bedeutung der kleinen täglichen Verzichtsakte. Für sie lag die wahre Abtötung des Willens nicht in großen Entbehrungen, sondern in der Hingabe jeder kleinen Handlung und jedes Momentes an Gott. Ihr „Kleiner Weg“ ist ein Weg der Einfachheit, Demut und des völligen Vertrauens in Gott.
Heilige Thérèse glaubte, dass wir nicht große Taten vollbringen müssen, um heilig zu werden. Wir können in jedem kleinen Moment unser Ego aufgeben und Gott unsere Wünsche überlassen. Ihr geistliches Leben war von einem tiefen Vertrauen auf Gott geprägt, der in den kleinsten Dingen seinen Willen offenbarte.
Johannes vom Kreuz: Die Reinigung durch die dunkle Nacht der Seele
Johannes vom Kreuz, Mystiker und Dichter, schrieb ausführlich über den Prozess der Reinigung, den er als „Dunkle Nacht der Seele“ bezeichnete. Für ihn war die Abtötung des Willens ein wesentlicher Schritt, um eine tiefere Vereinigung mit Gott zu erfahren. Er glaubte, dass die Seele, um diese Vereinigung zu erleben, eine radikale Reinigung durchmachen muss, bei der sie sich von allen irdischen Dingen, einschließlich eigener Wünsche und Begierden, verabschiedet.
Johannes vom Kreuz beschreibt diesen Prozess als schmerzhaft, aber notwendig. Die „dunkle Nacht“ ist nicht nur eine Phase des Leidens, sondern eine geistige Reinigung, in der die Seele verfeinert und auf die tiefere Gegenwart Gottes vorbereitet wird.
Wie man die Abtötung des Willens im Alltag anwendet
Die Abtötung des Willens im Alltag muss nicht kompliziert oder schmerzhaft sein. Tatsächlich kann sie mit den kleinen Entscheidungen beginnen, die wir jeden Tag treffen. Wenn wir uns entscheiden, Geduld zu üben oder in Demut zu handeln, anstatt stolz zu sein, beginnen wir bereits, unseren Willen zu mortifizieren. Jede Entscheidung, bei der wir den eigenen Wunsch zugunsten des göttlichen Willens aufgeben, bringt uns der Heiligkeit näher.
Beispielsweise können wir in Momenten der Frustration Geduld üben oder in schwierigen Situationen bescheiden bleiben, anstatt uns von Stolz leiten zu lassen. Diese kleinen Handlungen des Verzichts helfen uns, uns mehr auf Gott auszurichten und Seine Willen in unserem Leben zu erfüllen.
Wichtig ist, eine geistliche Disziplin zu pflegen. Das bedeutet regelmäßige Zeiten der Reflexion, Gebet und Gewissenserforschung, damit wir erkennen können, wo unser Wille von Gottes Willen abweicht und wie wir unseren Kurs korrigieren können.
Der kontinuierliche Weg des geistlichen Wachstums
Die Abtötung des Willens ist ein kontinuierlicher Prozess, der nicht über Nacht geschieht. Doch wie die Beispiele der großen Heiligen zeigen, bringt diese Praxis nicht nur eine Reinigung unserer Seele, sondern führt uns auch zu einer einzigartigen und tiefen Vereinigung mit Gott.
Indem wir beginnen, diese Praxis zu leben, erfahren wir wahre Freiheit – die Freiheit, nicht das zu tun, was wir wollen, sondern uns Gott hinzugeben und darauf zu vertrauen, dass Er weiß, was das Beste für uns ist. Auf dieser Reise werden wir inneren Frieden und Freude finden, die nicht aus der Welt kommen, sondern ein Geschenk aus dem Herzen Gottes sind.
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